Tipps, die glückliche Wellensittiche machen

Viele unserer befiederten Freunde werden nicht optimal gehalten. Wir möchten Ihnen hier Tipps und Anregungen liefern, damit Ihr Wellensittich glücklich und gesund leben kann.

  1. Bitte keine Einzelhaltung
    Wellensittiche sind Schwarmvögel, sehr gesellig und eine Einzelhaltung ist deshalb nicht artgerecht.
    Vögel in Einzelhaltung lernen manchmal sprechen, weil sie den Menschen als Partnerersatz wählen (bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig!). Ein Vogel, der mit seinem Partnervogel bussl'n kann, ist mit Sicherheit viel glücklicher als ein sprechender Einzelvogel.
  2. Käfiggröße
    Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestgröße ist 1 m x 0,5 m x 0,5 m. Es gilt: Je größer, desto besser. Wellensittiche sind Schwarmvögel und wollen fliegen. Deshalb sollte die Käfiggröße einen horizontalen (!) Flug innerhalb des Käfigs mit 1 -2 Flügelschlägen ermöglichen. Zusätzlich ist täglicher Freiflug ein Muss!

    Kaufen Sie keinen runden Käfig, keinen mit vertikalen oder weißen Stäben und achten Sie darauf, dass die Gitterstäbe nicht verzinkt oder anderweitig beschichtet sind (Zinkvergiftung durch Beknabbern).
    Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz hat ein Merkblatt erarbeitet, in dem sie tierschutzwidriges Heimtierzubehör aufführt und erklärt, wieso es ungeeignet ist.
  3. Sitzstangen
    Sitzstangen sollten aus Holz und in verschiedenen Größen (Durchmesser) vorhanden sein. Die Füße haben sonst die Belastung immer an der gleichen Stelle, in etwa so, als ob Sie jeden Tag das gleiche Paar Schuhe tragen müßten. Plazieren Sie die Stangen nicht übereinander (wegen der Möglichkeit von Verschmutzung der unteren Stangen durch Kot).
    Stangen aus Plastik mit Längsrillen und solche, die mit Sandpapier umwickelt sind, sind ungeeignet.
  4. Gestaltung des Käfigs
    Horizontale Gitterstäbe sind wichtig, damit die Vögel unter Einsatz ihres Schnabels klettern können. Als zusätzliche Einrichtungsgegenstände eignen sich Naturäste, die auch gerne beknabbert werden. Wellensittiche klettern gerne und nehmen Leitern und Schaukeln gerne an. Vorsicht ist geboten bei Seilen: wenn einzelne Fasern abgelöst werden können, kann es zu Strangulation von Kopf und Gliedmaßen(teilen) oder bei Verschlucken von Fasern zu Kropfentzündungen kommen.
  5. Platzieren des Käfigs
    Bitte stellen Sie den Käfig in etwas 80 cm Höhe über dem Boden auf. Die Vögel bevorzugen eine erhöhte Position, sie fühlen sich dann sicherer und sind entspannter.
    Auf keinen Fall sollte der Käfig in der Küche in der Nähe des Herdes stehen. Aus beschichteten Töpfen und Pfannen entweicht beim Kochen eine für die Vögel giftige Substanz (Teflon).
  6. Ernährung
    Die Menge an Körnerfutter pro Tier und Tag sollte begrenzt werden, da die Tiere zur übermäßigen Futteraufnahme und damit zur Verfettung neigen. Wichtig ist, Wellensittiche früh an Grünfutter, Obst und Gemüse zu gewöhnen. Hirse nur als Leckerli geben, sie ist zu fett!
    Geeignet sind (alles in Maßen): jegliche Art von Salat, Möhren mit Möhrengrün, Staudensellerie, Mais, Chicoree, Kohlrabi, Kürbis, Mangold, Gurke, Paprika, frische Spinatblätter, Tomaten, Zucchini, Radieschen, Pastinaken, Apfel, Orange, Banane, Aprikose, Birne, Mandarine, Mango, Nektarine, Brombeere, Himbeere, Honig- und Wassermelone ohne Schale, Kirschen, Kiwi, Weintrauben, Petersilie, Pfefferminze, Basilikum, Dill und Gartenkresse.
  7. Außenhaltung
    Eine ganzjährige Außenhaltung von Wellensittichen ist möglich, aber relativ aufwendig. Die Voliere sollte windgeschützt sein (am besten mehrere Seiten geschlossen). Außerdem sollte ein Schutzraum vorhanden sein, dessen Temperatur mit Frostwächten über dem Gefrierpunkt gehalten wird. Sinnvoll ist eine Wärmequelle in Form einer Wärmelampe. Der Zugang zum Schutzraum muss sehr klein gehalten sein, um Wärmeverluste zu vermeiden.
    Die Tiere sollten sich im Laufe des Jahres an die abfallenden Temperaturen gewöhnen können. Also bitte nicht im Winter von Innen- zu Außenhaltung wechseln!